Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
1 | 2 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bilder am 03.12.2022 23:52... vielleicht eine provokante Überschrift für etwas, was ich mir durch falsche Ernährung und dutzender Warnzeichen angeeignet habe.
Was ist passiert?
Bis August diesen Jahres war ich jemand, der es bei falscher Ernährung, zuviel Kaffee, zuviel Zucker oder fettiges Essen wie einer Pizza mal 2-3 Tage nicht so toll ging und man gefastet hatte, aber bis auf Aufstoßen ohne Säure und schlechtes Wohlbefinden ein Zustand, der sicher abheilen ließ. Aufstoßen begleitet mich seit Jahren, genauso wie Zahnfleischentzündungen und Halsschmerzen, wenn ich nach Süßen nicht Zähne direkt putze oder eine Mundspülung nehme. Mundspülungen nehme ich mit wie andere Zigaretten. Achja, ich rauche und trinke nicht, trinke auch keine Kohlensäure.
Im August habe ich irgendwann nachmittags zwischen unzähigen Telefonaten den dritten Kaffee getrunken, obwohl ich einen i.d.R als Limit gesetzt habe. Von richtig gut wechselte der Zustand auf Halskratzen, beschlagene Stimme. Es folgten zwei Interviews über 1,5 Stunden mit Husten durch das viele Sprechen. Am nächsten Tag höllische Halsschmerzen, Termin am Folgetag beim HNO. Kehlkopfentzündung, Stimmerbände stark bedeckt. Antiobiotikum.
Nach 3-4 Tagen ging es besser. Kaffee war ab jetzt komplett gestrichen. Ich merkte jedoch, dass ständig ein Brennen im Rachenbereich folgte. Also GeloRevoice, Dobendan, Tantum Verde - alles, womit ich Halsschmerzen in der Vergangenheit besiegen konnte. Es folgten komplett normale Tage und mehrere Tage, wo ich die Halsschmerzen inkl. dicken Hals bekämpfte. Auch ein paar Tage Erkältung. Irgendwann vor 3 Wochen war es dann wieder soweit. Eine Pizza gegessen, Magdnleiden und am nächsten morgen mit Halsschmerzen aufgewacht. Halsschmerzen erfolgreich bekämpft, dachte ich, aber es folgten Schwindel 39 Grad Fieber und Nasennebenhölen zu. Also wieder zum Arzt+HNO. Hohe Entzündungswerte >100 und wieder Antibiotika.
Solangsam wurde ich skeptisch. 2-3 Tage nicht so wirklich etwas gegessen und anschließend eher gezügelter gegessen. Nach Absetzen des Antibiotikers kamen Halsbrennen zurück. Im Verlaufe auch Stimme weg, Husten und starker Schnupfen. Wiedet zum Arzt, auch nach eigener Recherche auf Reflux angesprochen. Ich soll zum HNO gehen, ggf. steht eine Magenspiegelung aus. Dazu soll ich nun Pantoprazol 40mg nehmen. HNO hat mich eher wie einen Simulant behandelt. Soll für den mittlerweile zähen Schleim Pflegenasenspray und normales Nasenspray nehmen. Geheilt?
Jetzt lese ich mich selbst ins Thema ein. Ich versuche Reflux und Pesine entgegenzutreten und trotzdem zu arbeiten, für Familie dazusein. Die ersten Tagen laufen nicht gut, ich merke, dass der Reflux seit Wochen nicht verschwindet. Seit einer Woche versuche ich mich anhand von PH-Wert Listen zu ernähren. Und trotzdem merke ich nach jeder Mahlzeit, dass etwas dagegen kämpft, dass ich heiser werde, leichter Husten längere Gespräche erstickt, fester Schleim wie Klebstoff in der Mase liegt und das Kloßgefühl mal mehr mal weniger wird.
Was mache ich aktuell?
- hoch liegen
- nur Salbei und Kamillentee sowie viel Wasser (ohne Kohlensäure trinken)
- mehrmals kleine Mahlzeiten essen
- mangels Kreativität mittags (esse weder Fisch noch Käse) gibt es Reis mit Hühnchen mit Salz, gekocht mit nativen Olivenöl (Bio), Salat mit Hühnchen, Hühnchentortillas etc.
- morgens / abends Haferbrei mit Banane, Cornflakes und Mandelmilch
- zwischendurch Banane oder Kaki
Trotzdem merke ich gerade nach jeder Mahlzeit, dass es schlechter wird. Auch nach dem Frühstück. Aufstoßen kommt bereits durch Wasser trinken.
Bin etwas ratlos. Was darf ich essen, ohne ständig die Atemwege anzugreifen? Soll ich Pantoprazol weiter nehmen? Gibt es Rezepte für geplagte wie mich? 3-4 Tage auf Essen verzichten?
Habe jetzt Restaurantbesuche und Weihnachtsmärkte etc gemieden oder mich beim Essen ausgeklungen. Ich möchtensich Krankschreibungen und ein drittes Antibiotika vermeidem. Im Prinzip ist es eine Eigendiagnose.
Ich danke für die Zeit und bin über alle Tipps dankbar.
Antworten
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von rike am 04.12.2022 01:57Hallo, bei deinem Essen fällt mir ein Banane, wird immer erwähnt, aber mir bekommt sie nicht so gut, denke zu viel Zucker.
Sind die Cornflakes mit Zucker. die Mandelmilch?
Ich hab die Riegler Diät gemacht meine Beschwerden haben sich sehr gebessert, aber auf Dauer konnte ich das nicht durchhalten.
Also Kaugummi hilft mir sehr bei Brennen im Mund und Hals.
Ich wünsch Dir gute Besserung oder etwas Erleichterung.
Ach ja das mit dem Essen verzichten ist auch individuell, mir geht es besser wenn ich am Abend nichts mehr esse, wenn ich zu lange nichts esse tut mir das auch nicht gut.
Wasser trinke ich nur so schluckweise, auch bei mir kommt das Wasser nach einem ganzen Glas zurück.
Viel Erfolg beim ausprobieren
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bilder am 04.12.2022 08:31Danke für die Antwort, bislang esse ich 3 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr. 17 Uhr ist als Berufstätiger, der keine fesren Termine und Orte hat, nicht einfach.
Brennen im ganzen Mund ist es (noch) nicht. Eher im oberen Halsbereich. Die letzten Tage auch nicht wirklich Schmerzen, eher halt Schleimgefühl, leichtes Brennen. Nervig ist vor allem der zähe Schleim in der Nase, der gerne bis in die Stirnn zieht oder das Räuspern, was später zu Husten und dickem Hals führr, wenn man etwas mehr spricht.
Die Mandelmilch ist ohne Zuckerzusatz, aber nicht ganz ohne Zucker. Was besseres habe ich noch nicht gefunden. Die Banane lasse ich mal weg. Cornflakes wenig Zucker, habe noch ungezuckerte gefunden.
Muss dazu sagen, ich wiege sowieso knapp 10 Kilo zu wenig, bin auch in den 30ern. Ich müsste also irgendwie alles kompensieren. Nur Haferschleim und Wasser sowie Reis bringt einen durch den Tag, aber vielleicht nicht durch die Monate.
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bilder am 04.12.2022 10:25Update nach dem Frühstück:
Morgens 30 Minuten nach Aufstehen Kamillentee dazu Pantoprazol mit einem Schluck Wasser. 30 Minuten später Haferbrei mit Cornflakes und Mandelmilch. Ca. 30 Minuten spärer leicht schleimige Nase und Stimme schwach/ leicht heiser.
Tatsächlich tendiert man da doch schnell zum Nichtsessen. Gleich als Zuschauer auf den Weihnachtsmarkt. Familienleben geht weiter.
Für alle Tipps und Erfahrungen dankbar.
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von rike am 04.12.2022 15:57Hallo gegen die schleimige Nase u. Hals könntest du noch probieren so oft du Zeit hast mit Natronwasser zu inhalieren, ganz schwach anrühren eine Messerspitze auf 3 Liter oder Salzwasser probiers einfach mal aus.
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bilder am 23.12.2022 22:55Also nach weiteren Wochen wohl nun die Gewissheit, dass dieser Mist mir weiter erhalten bleibt.
Eine Woche quasi nichts bis auf Haferbrei essen und Wasser trinken hilft zwar, dass man sich der Infektion enledigt, aber sobald man sündigt und eine Banane ist oder einmal ein Brötchen mit Putenbrust, dann merkt man ein leichtes Kratzen. Dann kommt bereits wieder Tabtum Verde und Gelo Revoice zum Einsatz. Selbst Nudeln, Reis etc verstärken den Effekt.
Mein Problem ist, dass ich 12 Kilo abgenommen habe und vorher schon bestenfalls Normalgewicht hatte, ständig meine Stimme weg ist und ich mich quasi krank zur Arbeit schleppen muss, da ich sonst alle 2 Wochen krank wäre.
Und mit den Ärzten komme ich auch nicht weiter. Ich habe mich hier durch unendliche Threads gelesen, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht.
Wie kann es sein, dass man mit so einer Krankheit quasi völlig ausgeliefert ist?
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von PeterPaul am 19.01.2023 13:55Probier mal "Riegler-Diät", 2 Wochen lang. Morgens grüne Äpfel essen, ggf. gekochte Eier. Mittags Eiweiß (Fisch / Fleisch) in Olivenöl gebraten mit grünem Gemüse. Abends Gurkensalat, ein gekochtes Ei, ein Apfel - so in der Art. Aus meiner eigenen Erfahrung die beste Diät gegen Reflux, leider nimmt maln durch den gerinen Carb-Anteil aber ab.
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bilder am 23.01.2023 05:35Leider nichts für mich, trotzdem danke. Sofort ist der Hals wieder entzündet und verschleimt, huste mehr als ich spreche.
Ärttetechnisch auch keine Fortschritte. Einige HNOs empfehlen Schleimlöser, Tantum Verde etc, einige nur Salz gurgeln. Aber diese pH-Tests macht keiner und im Prinzip geht es dann immer nur um die Infektion.
Mittlerweile bin ich quasi seit 3 Wochen im Erkältungszustand, spucke grünen Schleim, abhängig von diversen Nasensprays und schlafe nur wenige Stunden und versuche irgendwie zu arbeiten und danach dann direkt auskurieren.
Ich wünschte, es gäbe irgendwo einen Weg mit Ausblick, egal wie hart oder steinig er ist. Aber dieses ständige KrankdurchdenTag ohne vernünftig zu essen (und wenn doch direlt abgestraft zu werden) und auf der Waage immer mehr zu sehen, wie das Untergewicht voranschreitet. Da muss doch irgendwann der Punkt kommen, wo man ins Krankenhaus überwiesen und durchgecheckt wird..
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von rike am 23.01.2023 08:42Hallo Peter Paul wie gehts Dir den jetzt so. Hast was gefunden was Dir pers. gut tut oder willst eine OP machen lassen?
Re: Wenn der Reflux am Steuer sitzt...
von bine am 23.01.2023 12:59Um den pH Test musst du sich selbst kümmern, die meisten größeren Krankenhäuser machen so was. Ich hatte mir damals in Würzburg einen Termin geben lassen und dann vom Hausarzt eine Überweisung, der erste Termin war nur eine Information und dann bekommst du einen Termin, wo dann bei mir eine Endoskopi, die 24 Stunden pH Metrie, Manometrie und Impedanzmessung gemacht wurde. Zum Schluss wurde mir das Ergebnis mitgeteilt und das Angebot einer Fundoplikatio Op. Aber bekanntlich ist das ja bei stillen Reflux wirkungslos. Insgesamt dauerte alles ca. 3 Tage. Unterm Strich hat mir die Messung nichts gebracht, außer dass meine Vermutung bestätigt wurde.