Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

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Tim

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von Tim am 06.10.2021 09:52

Alles Gute für Montag! Mache die wg der Magenspiegelung keine Sorgen. Es ist auch interessant wie kommunikativ der Gastroenterologe ist. Im ungünstigen Fall schickt er einfach seinen Bericht an deinen Hausarzt weiter ohne ihn mit Dir zu besprechen (Zeit ist Geld). Ich habe mal eine Miniatur meines Reflux-Tagebuchs in meine Galerie geladen. Sie bildet ungefähr ein Jahr ab. Du solltest es hier sehen können: http://stiller-reflux.yooco.de/gallery/Tim/dit_un_dat/1711859/19940453.html

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inscience

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von inscience am 05.10.2021 22:03

Danke vielmals für deine Antwort!

Das kann echt bis zu einem Dreivierteljahr dauern? Wow. Ich dachte, die Pepsine sind schneller weg. 
Ich habe jetzt am Montag einen Termin beim Gastroenterologen, weil ich keine Nerven mehr dafür habe. Besserung ist über die Ernährung nicht in Sicht und ich spüre, wie mein Hals geschwollen ist, also der Schluckprozess das Problem ist. Also dann halt Magenspiegelung (ich glaube, ich werde die Narkose in Anspruch nehmen, denn ich muss da wirklich nicht dabei sein ).
Ich will irgendein Medikament erst mal, dass diese Entzündung/Schwellung weggeht. Ich bin gespannt, ob es etwas dagegen gibt (gibt man da Kortison?). Na mal schauen, was der Arzt sagt.

Es tut mir sehr leid für dich, dass du da so dran hängst. Das ist schlimm. Vor allem, wenn man schon auf die Ernährung so darauf achtet und dann geht das nicht mal komplett weg. 

Ich hoffe, dass es da einen Weg wieder zurück zur Gesundheit gibt. Das ist wirklich eine fürchterliche Krankheit, die wünscht man nicht mal dem schlimmsten Feind.

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Tim

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von Tim am 05.10.2021 15:16

Hallo, grundsätzlich würde ich das für mich nochmals unterstreichen, dass ich für mich mit der Ernährung viel erreicht habe - kaum noch Beschwerden habe. Aber wie schnell sich das ändern kann, zeigte sich am zurückliegenden Wochenende mit meiner Erkältung. In Folge hatte ich nicht nur den entzündeten Hals, sondern nachts auch heftiges Sodbrennen und die Tage darauf auch wieder Pepsine. Heute geht es schon wieder besser. Ich kann aber sicher sagen, dass bei mir die Ursache nicht behoben ist und ich vorsichtig sein muss. Ich hoffe, dass im November der neue Gastroenterologe mir etwas mehr Klarheit bringt. 
Nochmal: bei mir hat es mindestens ein 3/4 Jahr gedauert bis ich weniger bis kaum Pepsine gespürt habe. Ich glaube solange noch eine Entzündung besteht gerät der Körper auch unter Stress und erzeugt mehr Säure - ein Teufelskreis, den man wahrscheinlich mit Geduld durchbrechen muss … es sei denn es liegen noch andere organische Ursachen vor, die noch nicht bekannt sind.

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inscience

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von inscience am 23.09.2021 22:12

Ja, man probiert, glaube ich, alles aus, was nur irgendwie helfen könnte.
Porridge und Hafer ist wohl am besten, weil sehr bekömmlich und auch magenschonend. Das esse ich nun auch schon seit Monaten mit Banane oder Feige fein püriert. Das kann ich auch jedem mit einer Entzündung empfehlen, egal ob Speiseröhre oder Magen. Und es macht satt.

Den Magendruck, den du beschreibst, habe ich auch gelegentlich. Und was immer noch vorhanden ist, ist der Reizhusten. Ich nehme daher an, dass die Pepsine immer noch nach oben kommen. Bekommt man das eigentlich irgendwie weg? Mit Ernährung alleine oder bleibt das einem? Weil ich überall nur lese, dass man mit der Ernährung viel in den Griff bekommt. Nur wundert es mich dann, dass ich nach fast 3 Monaten immer noch zu kämpfen habe. An der Ernährung kann es wohl nicht mehr liegen (wenn ich nur von selbst gekochten Gemüsesuppen und Smoothies und Porridge lebe).

Ich kann auch nicht sagen, ob der Körper einfach länger zur Regneration braucht. Oder ob einem dieser stille Reflux - ausgelöst durch die Ernährung - dann für immer begleitet. Ich hoffe doch nicht. Weißt du dazu mehr?

Ach ja: wenn du das Gefühl eines rauen Hals hast, dann kann ich dir das Gel "Zeverel" empfehlen. Das legt sich wie ein Film drüber und hält länger als wenn du nur mit Wasser spülst. Oder was auch hilft: ein Glas Pflanzenmilch (Hafermilch) mit einem Esslöffel Olivenöl. Und dann einfach trinken. Das war die letzten Monate mein Hauptproblem, ich bin nachts wach geworden, weil ich meinen Speichel nicht mehr schlucken konnte, so trocken und "verklebt" war alles. Mit Hafermilch + Olivenöl vor dem Schlafengehen getrunken war es dann langsam besser. Kann ich wirklich nur empfehlen.

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Tim

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von Tim am 19.09.2021 23:07

Vielen Dank, Du hast ja wirklich schon alles probiert - verständlich. Ein paar von diesen Zutaten nutze ich schon. Zimt und Kurkuma im morgendlichen Porridge. Ingwer und Knoblauch findet sich bei mir im täglichen (probiotischen) Kimchi. Werde aber gerne mal den Eibischtee oder die Goldene Milch zur Linderung testen. Zwar spüre ich zum Glück keine oder selten noch Pepsine im Rachen aber nachts bekomme ich oft einen trockenen, rauhen Hals ... ich schreibe das gefühlt einem höheren Magendruck zu, der Nachts lageabhängig den Weg nach oben findet. Das ließ sich auch durch die Restech-Messung letztes Jahr belegen.
Meine weiteren täglichen Begleiter derzeit sind nur noch Brottrunk (Vorsicht: sauer - für die Probiotik neben dem erwähnten Kimchi) und Bullrichsalz Säurebasbenhaushalt (1/2 Tablette zur Nacht). Daneben meide ich Gluten und Milcheiweiß soweit möglch.

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inscience

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von inscience am 17.09.2021 22:52

danke sehr für deine Antwort! 

Sei froh, wenn dich solche Schluckprobleme noch nie ereilt haben. Das ist wohl bei einer Speiseröhrenentzündung das schlimmste (weil du das Vertrauen in den Schluckvorgang verlierst und vor allem nach dem Runterschlucken nicht weißt, ob es richtig runterrutscht und nicht die Luftröhre verschließt, weil es stecken bleibt - da bekommst du Panik pur). Es dürfte wirklich eine starke Entzündung sein, das zeigt aber schon alleine die Tatsache, dass ich mich erstmalig am Essen verschluckt habe. Also offensichtlich eine Schwellung, Verengung in Folge der Entzündung. Der HNO hat bei der Untersuchung selbst bei der Rachenwand eine leichte Entzündung festgestellt. Wie es weiter unten aussieht, will ich mir gar nicht vorstellen. Du hast mir aber aufgrund deiner Erfahrung aber jedenfalls etwas die Angst vor einer Endoskopie genommen. Denn bisher habe ich das noch umgangen (alle normalen Untersuchungen beim HNO und das Ultraschall von Kehlkopf/Schilddrüse waren völlig unauffällig). Aber die Entzündung sieht man dann halt wirklich erst mit der Endoskopie und sicher auch, was im Magen los ist.

Die Ursachenforschung ist bei jeder Erkrankung das wichtigste. Da ist der stille Reflux wirklich heimtückisch, weil man diesen überhaupt nicht mitbekommt. Oder erst dann, wenn alles so weit fortgeschritten ist (bei mir war überhaupt erst das Verschlucken und Steckenbleiben des Essens der Auslöser - denn Schmerzen hatte ich bis dato keine und wäre somit nie zum Arzt gegangen). Das ist schon heftig, dass das so unbemerkt passiert. Rückblickend hatte ich zwar immer mal Husten mit etwas Schleimbildung und Räusperzwang, aber auch nie konstant durchgängig und so heftig, dass einem einfallen wollte, zu einem Arzt zu gehen. 

Man muss da sehr genau hinsehen, welche Auslöser bei einem dahinter stecken. Sonst bekommt man die Erkrankung nie in den Griff (Antibiotika sind immer schwierig, die ruinieren leider sehr viel im Darm und da kann man generell bis zu einem Jahr mit Probiotika aufbauen, weil das so lange benötigt).

Aber man muss sagen, über die Ernährung kann man wirklich viel steuern. Die Frage ist nur, ob man damit eine Erkrankung soweit in den Griff bekommt oder auch die Probleme wegbekommt, dass man irgendwann auch mal wieder sündigen darf (mit Kaffee, fettigem Essen, Kohlensäure, Alkohol etc.). 

Ja, wie du erwähnst, kann natürlich auch beim Sodastream auch Keime vorhanden sein. Selbst wenn man die Flasche regelmäßig wechselt, ist man ja keine betriebliche Anlage mit Vorkehrmaßnahmen, von daher kann das auch mit reinspielen. Ich würde aufgrund meiner Erfahrung, niemandem mehr empfehlen Kohlensäure über eine Anlage selbst Wasser herzustellen. Denn man kann den Druck wirlich nicht steuern und ein bisschen zu lange gedrükt, gibt viel mehr Kohlensäure in das Wasser ab. Bei täglichen Konsum kommt dann Reflux raus. Bei einem ansonsten gesunden Menschen, der nie Probleme mit dem Magen hatte.
Dann lieber einfach eine Mineralwasserflasche aus dem Geschäft kaufen. Die wissen, was sie da abfüllen. 

Aber es ist halt wirklich die Dosis, die das Gift macht. Viele Tassen Kaffee pro Tag oder mehrere Red Bull pro Tag werden vermutlich einen ähnlichen Schaden anrichten. Aber an das denkt halt niemand, bis man dann ein gesundheitliches Problem davon trägt.

Bei einer Speiseröhrenentzündung kann ich übrigens ein paar entzündungshemmende Mittel empfehlen.
Denn meist werden zwar die Säure-Hemmer verschrieben, aber das löst noch nicht das Problem, dass die Entzündung im Rachenbereich sehr schlimm vorhanden ist und sich alles verklebt/ausgetrocknet anfühlt (hatte ich anfangs ganz schlimm, da war selbst Wasser schlucken ein Problem):

- Ziverel (ein Gel, das die Wundheilung fördert nur auf Basis von Hyaloronsäure und keine Auswirkung auf die Magensäure hat - kann man täglich nach dem Essen einnehmen)
- Eibischtee (ist eine Wurzel, die als Tee schleimbildend wirkt)
- Honig (Manukahonig hat bei mir keine spürbare Wirkung gezeigt, aber Honig würde ich generell immer mal zum Schlucken empfehlen - neben all den anderen Maßnahmen)
- Ingwertee (je nach Verträglichkeit auch das sehr zu empfehlen)
- goldene Milch (auch sehr entzündungshemmend aufgrund von Pflanzenmilch mit 1 EL Kurkumapulver, Messerspitze Zimt, etwas geriebenem Ingwer, Prise Pfeffer und 1/2 TL Kokosöl vermengt aufkochen und trinken)
- Hustenbonbons (Islamoos oder auch Neoangin, wirken stark entzündungshemmend, sollte man aber nicht zu lange nehmen)
- Kamillentee (auch das hilft bei Entzündungen und beruhigt)

Das ist so das Programm, das ich seit Monaten täglich fahre. Mit ganz langsamer Besserung. Vielleicht hift es einigen Betroffenen, wenn sie ebenfalls etwas gegen die Entzündung tun möchten. Ohne Säurehemmer.
Hilft auch teilweise dem Magen, wenn da jemand Beschwerden hat. Denn die Maßnahmen sind nicht nur für die Speiseröhrenentzündung alleine gut.

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Tim

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von Tim am 16.09.2021 07:58

Hallo Melissa, zuerst möchte ich mich für die paar Tippfehler im vorherigen Beitrag entschuldigen.

Ich hatte niemals solche Schluckbeschwerden, wie Du sie beschreibst. So schlimm es für dich ist, der Bezug zu der Kohlensäure ist frappierend. Es klingt ja wirklich nach einer starken Entzündung. Ich hatte bei meiner Magen- und Darmspiegelung vom eigentlichen Vorgang gar nichts mitbekommen, habe Dank des Propofols so gut geschlafen wie lange nicht und habe keine Bedenken das im Herbst zu wiederholen.

Die Diagnostik und Ursachenforschung ist wohl der schwierigste Teil der Krankheit weil es ein so übergreifendes System ist, neben dem Problem ganzheitlich denkende Helfer, Ärzte zu finden.

Ich für meinen Teil habe (vielleicht neben altersbedingten Schwächen) auch immer noch Ereignisse mit Antiobiotika in Verdacht, etwa im Rahmen einer Parodontosebehandlung oder die Einnahme von Wobenzym bei einer Sehnenreizung – Medikamente, die bei mir Durchfall verursacht und dem Mikrobiom geschadet haben. Ich versuche seit einiger Zeit meine Darmflora zu mit probiotischer Ernährung zu unterstützen, was mir gefühlt sehr geholfen hat. Ich weiß auch nicht ob die Raumluft in meiner leicht feuchten Altbauerdgeschosswohnung meinem Rachen schleichend schadet. Kann es nicht auch sein, dass mit den Sodastream-Flaschen Keime an die falschen Stellen kommen können?

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inscience

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von inscience am 15.09.2021 19:52

Hallo Tim!

Ich danke dir vielmals für deine Antwort!

Es ist interessant, dass du eine ähnliche Beobachtung gemacht hast.

Ich hatte mein ganzes Leben lang noch nie ein Problem im Magen-Darm-Bereich. Und ich kann die Ursache auch so gut isolieren, weil ich ansonsten eine recht gesunde Ernährung habe (nicht rauche, keinen Alkohol trinke und bei Kaffee auch nur maximal eine Tasse pro Tag und das auch nicht täglich, Fruchtsäfte sehr sehr selten trinke, ich ernähre mich seit 25 Jahren vegetarisch - also fettes und ungesundes Essen sind da maximal in Form von Süßigkeiten bei mir vorhanden). Auch beruflich habe ich keinen Stress, ich kann völlig normal 6-7 Stunden durchschlafen. Alles normal (ich hatte vor zig Jahren weit mehr Stress als derzeit und da hatte ich diese Probleme nicht).

Mir war der Auslöser auch deshalb klar, weil es kein normaler Reflux ist, sondern laut HNO eben ein stiller Reflux. Und da war klar: es kann nur die Kohlensäure als Auslöser sein! 
Wie gesagt, ich hatte bisher nie ein Problem (39 Jahre lang), dann schaffe ich mir das vor 2 Jahren an, trinke es täglich und dann stellt man eben stillen Reflux fest. Und Kohlensäure ist ja ein Reflux-Treiber. Von daher ist für mich der Zusammenhang wirklich eindeutig. 

Ich finde es jedenfalls heftig, dass Kohlensäure alleine soetwas überhaupt verursachen kann. Andererseits, wenn man es täglich trinkt (und bei mir waren das 1,5 Liter), vielleicht auch nicht verwunderlich.

Aber vermutlich muss man hier wirklich sagen: es könnte ein Unterschied bestehen, ob man Mineralwasser mit Kohlensäure aus dem Geschäft fertig kauft oder mit diesen Behältern selbst einmal runterdrückt und die Kohlensäure so ungesteuert reingibt (vermutlich mehr als bei jedem normalen Mineralwasser mit Kohlensäure aus dem Geschäft). Ich will gar nicht wissen, wie viele das täglich nutzen und plötzlich davon krank werden - und den Zusammenhang womöglich gar nicht ahnen.

Das Problem ist bei mir wirklich im Kehlkopf. Wenn ich nur versuche, ein Stückchen kleingekautes Toastbrot zu essen, merke ich, dass es bereits hinter der Zunge, nach dem Gaumen, nicht mehr runterrutscht. Das ist der Grund, warum ich mich seit Anfang Juli nur noch von flüssigen Suppen und Smoothies ernähren kann. Mittlerweile geht fein pürierter Haferschleim. So gesehen, eine Verbesserung.

Ich werde wohl nicht um eine Endoskopie herumkommen. Aber von der habe ich enormen Bammel. Und ich frage mich, was man denn machen könnte außer Säurehemmer (falls ich nicht wirklich eine Schleimhautwulst oder Vernarbungen habe, da müsste der Arzt dann wohl handeln)? Im Grunde esse ich seit 2 Monaten so gesund wie nie, denn was will man bei Suppen und Smoothies schon falsch machen? 

Ich frage mich eher: kann eine schwere Entzündung so lange zum Abheilen dauern? Im Kehlkopf-Bereich? Ich meine, ist es normal, dass eine Entzündung mehr als 2,5 Monate dauern kann? Also jetzt nur von den Erfahrungen generell her.

Deine Erfahrung und deine Mutmaßungen haben mir jedenfalls schon sehr geholfen und ich danke dir sehr für diesen Austausch!

Lg Melissa

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.09.2021 19:55.

Tim

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Re: Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von Tim am 15.09.2021 07:05

Hallo Melissa, vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe das mit viel Interesse gelesen und mir ist aufgefallen, dass wir auch vor dem Auftreten meines Stillen Reflux ein Sodastream angeschafft haben. Ich habe bald geschmerkt, dass die Kohlesäure den Druck im System erhöht und meinen Reflux befördert. Deshalb seitdem trinke ich nur noch normales Wasser. Inzwischen, nach über einem Jahr trinke ich auch wieder gelegentlich mal ein Bier - beim zweiten Bier würde ich merken, dass der Druck zu hoch wird und die Kohlensäure säuerlich nach oben kommt. Das Kloßgefühl, also die Verengung hatte ich allerdings nie so ausgeprägt wie Du sie beschreibst - deshalb ikann und will ich dir kaum raten und nur Vermutungen äußern. Ich finde es nur gut wenn sich im Forum etwas tut. Ich denke, es ist eine nicht genau umrissene Krankheit, sondern eine mit vielen möglichen Auslösern und deshalb immer schwer vergleichbar. Für mich kann ich nur sagen, dass ich es nach einem Jahr mit Ernährung ganz gut kontrollieren kann. Spüre aber auch, dass die Ursache bei mir noch vorhanden ist (bei mir vermute ich noch eine Fehlbesiedlung und Magensäuremangel). Ich hoffe ich kann das im November zusammen mit einem neuen Arzt Gastroenterolgen (mit Sprechstunde - anscheinend wollen in der Regel Fachärzte nur spiegeln, abrechnen und nicht sprechen) noch verifizieren und der kann dann auch nochmal meine Speiseröhre kontrollieren.
An Deinem Bericht ist verblüffend, dass Du als Ursache den Sodastream nennst. Wenn es also keine andern Ursachen vorhanden sind, hat die Kohlensäure den unteren Speiseröhren-Pförtner geöffnet und die Speiseröhre geschädigt. Ok, ich hatte gegen meine Entzündung an Speiseröhre in leichter Gastritis abends einen Löffel Manukahonig genommen und mein Früstücksporridge mit Zimt zur Beruhigung versetzt, habe aber keine Erfahrung mit Ziverel, habe übrigens auch keine Säurehemmer genommen (ich bin auch überzeugt davon, dass das kontraproduktiv in meinem Fall wäre.
Nach der langen Vorrede: wie wäre es wenn Du mal eine Osteopathen besuchst. Ich glaube der kann die Muskulatur der Zwerchfells entkrampfen und möglicherweise die Muskulatur drumherum lösen. Wie ist es mit sonstigem Stress: Arbeit oder Pflegetätigkeit? Wenn man das reduzieren kann, vielleicht durch Yoga etc. kommst Du vielleicht aus dem Teufelskreis. Ich habe es jedenfalls also Teufelskreis empfunden, wenn mein Rachen nachts entzündet war und ich durch die Effekt mehr körperlichen Stress und Reflux erzeugt habe.

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inscience

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Speiseröhrenentzündung durch Kohlensäure - Dauer bis Heilung

von inscience am 10.09.2021 14:48

Hallo liebe Community!

Ich bin neu bei diesem Thema und möchte erst mal an alle Betroffenen mein absolutes Mitgefühl ausdrücken, es ist eine heftige Erkrankung, mit der man sich hier rumschlagen muss.

Ich bin erst mit dieser Erkrankung konfrontiert worden, als ich mich erstmals am Essen verschluckt hatte (ein Stück Gurke ließ sich nicht mehr runterschlucken und hing zwischen dem Kehlkopf fest - erst ein Handstand hat das Ganze wieder nach oben befördert). Bis zu diesem Tag hatte ich keinerlei Beschwerden, kein Sodbrennen, keine Flüssigkeit vom Magen, nichts.

Ab diesem Moment konnte ich auch nichts Festes mehr essen. Nur noch sehr flüssige Suppen und Smoothies. Das Gefühl, dass hinter dem Rachen beim Runterschlucken das Essen nicht richitg runterrutscht oder an einer "Verengung" kurz vorm Kehlkopf vorbei muss. Es ist direkt beim Kehlkopf, wo mir festes Essen, selbst noch so klein, Probleme macht.

Am Anfang war es sogar so heftig, dass ich nachts aufwachte, weil ich offensichtlich Schluckprobleme hatte und panisch Wasser trinken musste, damit ich den Speichel überhaupt schlucken konnte. Es fühlte sich an, als wäre der ganze obere Bereich des Kehlkopfs "zusammengeklebt", trocken.

Mein HNO stellte stillen Reflux fest, mit leicht sichtbarer Entzündung der Rachenwand, soweit die Untersuchungen das ersichtlich machten (Ultraschall war ebenfalls absolut unauffällig). Ich bekam 3 Tage lang ein Antibiotikum und Sucralfat (21 Tage lang).

Ursache meiner Erkrankung war für mich auch leicht erkennbar: ich hatte vor 2 Jahren Sodastream angeschafft und somit täglich bis zu 2 Liter Wasser mit Kohlensäure getrunken. Ich hatte mir dabei überhaupt nichts gedacht, dass das Aufstoßen der Kohlensäure immer etwas Magensäure in Gasform mitbefördert. Es war absolut nichts spürbar und selbst die Entzündung in der Speiseröhre habe ich nicht bemerkt. Offensichtlich habe ich mich unbemerkt über diesen Zeitraum die Speiseröhre verätzt.

Nun sind 2 Monate um die Beschwerden sind immer noch da. Wenn auch mittlerweile deutlich besser. Ich wache nachts nicht mehr auf und ich kann auch schon etwas "flüssiger" schlucken. Wasser, Suppen, Pudding, all das kann ich problemlos schlucken, ohne Widerstand, ohne Probleme. Langsam taste ich mich an Haferschleim rein (aber aufgrund der Körner auch noch problematisch).

Feste Nahrung klappt immer noch nicht. Selbst wenn ich gar gekochte Kartotten, gut gekaut, schlucke, merke ich bereits oben im Gaumenbereich, dass es nicht richtig runter rutscht, als wäre es zu eng.

Ernährung ist bei mir seit 2 Monaten daran angepasst, dadurch dass ich kaum etwas essen kann, ernähre ich mich nur von Suppen und Smoothies, alles frisch zubereitet. Alles andere geht gar nicht.

Kein Kaffee, keine Kohlensäure, keine Fruchtsäfte, Alkohol sowieso nicht. Ich habe nie geraucht und lebe seit 20 Jahren vegetarisch.

Jetzt wollte ich euch fragen: wie lange dauert es denn bis eine - selbst schwere - Speiseröhrenentzündung wieder weg ist? Also wenn der Auslöser der Reizung weg ist, bis sich die Speiseröhre wieder davon erholt? Habt ihr als Betroffene hier Erfahrungswerte? Dauert das echt so lange?

Ich nehme seit dem jeden Tag Ziverel und gelegentlich Angocin Lutschtabletten. Und keinerlei Magensäurehemmer (habe ich auch vom Arzt nicht verschrieben bekommen).

Danke schon mal im Voraus für jede Antwort!

Lg Melissa

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