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Re: Zahnschäden durch stillen reflux?
von hanzumon am 30.04.2014 17:32@ admin:
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Würde im Zweifel auch lieber eine 48-Stunden-Messung durchführen, um ein sicheres Ergebnis zu bekommen. Werde meinen Arzt mal gezielt darauf ansprechen.
Ansonsten bin ich ganz froh, dass die Messung über eine pH-Metrie nicht zu unangenehm ist. Werde auf jeden Fall meine Ergebnisse hier posten, wenn das in Ordnung ist.
Eine letzte Frage: Im Internet habe ich auch gelesen, dass ein Reflux vom Stress kommen kann. Muss es also immer eine Problematik am Schließmuskel sein oder kann auch großer Stress (denn ich leider die letzten 24 Monate hatte) zum Reflux führen?
Antworten
Re: Ausheilen einer chronischen Kehlkopfentzündung
von admin am 30.04.2014 13:36Magensäure kann im Kehlkopfbereich eben heftige Reaktionen verursachen, da die Schleimhaut dort extrem empfindlich ist.
Sprühst du dir Glasreiniger auf die Haut, wird nicht viel passieren. Sprüh dir das Zeug in die Augen und du kannst erblinden...so ähnlich verhält es sich auch mit dem Mageninhalt: Manche Regionen im Körper reagieren unempfindlich, manche empfindlich.
Es wurde auch von sogenannten "säureproduzierenden Zellen" im Larynxbereich berichtet, die sich aufgrund des Rückflusses des Mageninhaltes bis zum Rachen dort ansammeln und bilden können. Diese Zellen produzierend dann Säure direkt im Rachen, da helfen dann folglich auch keine PPIs mehr. Dies KÖNNTE ein Grund für deine andauernde Symptomatik sein.
Aber ich möchte dir da keine "Angst" machen, es kann natürlich auch sein das dein Kehlkopf sich erst wieder regenerieren muss. Sollten keine säureproduzierenden Zellen bei dir festgestellt werden kommt natürlich auch eine Fundoplikatio in Frage...
Ich bin kein Arzt und kann dir auch keine Hilfestellung geben! Aber ich kann dir München, Klinikum Rechts der Isar, Abt. Gastroenterologie oder das Refluxzentrum in Darmstadt empfehlen, die säureproduzierende Zellen im Larynx ausfindig machen könnten. Oder sprech deinen behandelnden Arzt einfach mal drauf an???
Re: Zahnschäden durch stillen reflux?
von admin am 30.04.2014 13:29Vorsicht: Sodbrennen ist kein Symptom des stillen Refluxes. Die Symptome des stillen Refluxes sind atypisch, also lassen nicht gleich auf einen Reflux schließen (daher auch der Name "stiller" Reflux!). Zahnerosion oder Verfärbungen lassen im ersten Moment nicht auf einen stillen Reflux schließen - KÖNNEN aber Anzeichen sein.
Ja, es gibt einige HNO-Ärzte, die die Leistung anbieten. Kassen zahlen nur im Einzelfall, aber immer öfter!
Eine Liste der Anwender findest du unter www.stillerreflux.de
Viele Ärzte führen die Messung 48-Stunden durch um "sicher" zu gehen. Aber das sehen viele Ärzte unterschiedlich...
Letztlich ist ein stiller Reflux die Folge defekter Schließmuskel. Wenn du mich fragst, ist diese Schwäche der Muskeln immer vorhanden und nicht "tagesabhängig". Aber wie gesagt: das entscheidet der Arzt.
Die Sonde ist Spaghetti-dünn. Patienten berichten, dass sie nach 1-2 Stunden die Sonde komplett vergessen haben. Die Diagnostik ist sehr gut verträglich.
Wenn du eine pH-Metrie über dem Mageneingang machst (bei einem gastro-esophagealen Reflux), wird die Sonde in der Speiseröhre fixiert. Ich glaube, dass ist nicht angenehmer 
Liebe Grüße
Re: Ausheilen einer chronischen Kehlkopfentzündung
von Ferris_Bueller am 28.04.2014 20:54Hallo,
danke für deine Antwort. Ich nehme die PPIs immer circa 30 bis 60min vor dem Essen ein. der Arzt sagte mir, dass 30min in Ordnung wären. der Reflux war bzw. ist bei mir mittelstark ausgeprägt. Ich hatte bei der ph-Metrie einen Wert von 5,5 in der Nacht. Auch die Kehlkopfentzündung war mittelstark, aber dennoch chronisch :( Ich habe zwei Wochen 40mg morgens und abends eingenommen. Nun nehme ich morgens und abends 20mg ein. Dann soll ich auf 20mg Abends umstellen.
Ich habe bereits mein Kopfteil hochgestellt und nehme zudem zu den Mahlzeiten noch Iberogast dazu - dass soll ebenfalls dazu beitragen, dass das Essen schneller aus dem Magen kommt. Sport meide ich zurzeit noch. Ich fühle mich durch die Entzündung immer noch ziemlich schwach. Wenn ich zum Sport war, war ich danach immer sehr angeschlagen und müde. Das belastet mich auch sehr, da ich bis zu der Erkrankung drei bis vier Mal die Woche beim Fitness war.
Gibt es Erfahrungswerte bezüglich der Ausheilung des Kehlkopfes. Ich habe große Angst, dass das ganze nie wieder weg geht. Ich glaube, dass ich bereits eine kleinere Depression durch die Krankheit und den eingeschränkte Aktivitätsradius bekommen habe :(
Viele Grüße
Re: Zahnschäden durch stillen reflux?
von hanzumon am 28.04.2014 18:35@ Admin: Vielen Dank für deine Antwort.
Mein Problem ist eigentlich, dass ich nachts schlecht meinen pH-Wert messen kann und ansonsten über keine Symptome des klassischen oder stillen Refluxes verfüge. Nie Sodbrennen oder sonstige Beschwerden. Die Verfärbungen habe ich jetzt seit zwei Jahren an den Zähnen. Tagsüber waren die pH-Werte immer super.
Ich werde in den nächsten Wochen auf jeden Fall eine pH-Metrie in den nächsten Wochen machen lassen. Geht man dazu eigentlich immer zum HNO-Arzt?
Außerdem hätte ich noch eine weitere Frage: Hier werden ja die Werte für 24 Stunden aufgezeichnet. Was ist, wenn ich nicht jede Nacht einen Reflux habe? Am Ende könnte ein "gesunder Wert" herauskommen, der garnicht der Wahrheit entsprechen muss?
Sollte man so eine Messung öfters durchführen oder habe ich da was falsch verstanden?
Und wie sieht es denn mit Schmerzen dabei aus? Bin zwar kein Angsthase, aber 24 Stunden mit "Schlauch in der Nase" klingt auch nicht besonders angenehm. Kann man mit dem Schlauch überhaupt ruhig schlafen?
Re: Ausheilen einer chronischen Kehlkopfentzündung
von admin am 28.04.2014 11:19Hallo Ferris,
häufig werden Fehler bei der Einnahme der PPIs gemacht. Nimmst du die PPIs auch immer 1 Stunde VOR der Nahrungsaufnahme ein?
Gut, dass du deine Ernährung umgestellt hast. Ebenfalls fördern: Sport. Durch Sport verbleibt das Essen nicht so lange im Magen. Ein sehr guter Tipp, der vor allem bei nächtlichen Refluxereignissen Sinn macht, ist das Erhöhen des Kopfteiles des Bettes während der Nacht. Das erschwert "den Rückfluss".
Wie "stark" war denn dein Reflux ausgeprägt? Was hat der Arzt gesprochen?
Liebe Grüße
Re: Zahnschäden durch stillen reflux?
von admin am 28.04.2014 11:15Hallo,
also ein Zusammenhang zwischen Reflux/stiller Reflux und Zahnerosion wurde häufig beschrieben. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich über die derzeitige Forschungsentwicklung nicht genau Bescheid weiss.
Eine Magenspiegelung halte ich vorerst für nicht wirklich aussagekräftig. Ich denke eine pH-Wert Messung im Rachen macht da mehr Sinn, denn dort treten ja auch die Symptome auf. Was soll durch eine Magenspiegelung denn festgestellt werden? Sollten dort "Hinweise" auf einen Rückfluss in den Esophagus (Speiseröhre) festgestellt werden, hat dies keinerlei Aussagewert für die Symptomatik im Rachen/Mundbereich.
Da "Reflux" ohnehin häufig in der Nacht auftritt, wäre natürlich der pH-Wert im Rachen/Mund in der Nacht äußerst interessant: Wäre der pH-Wert im Rahchen "normal" (also nicht pathologisch, nicht auffällig) kann "Reflux" als Ursache für die Zahnverfärbung ausgeschlossen werden. Ist der Wert allerdings auffällig, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der hohe pH-Wert die Zahnverfärbung verursachen, sehr hoch.
Liebe Grüße
Zahnschäden durch stillen reflux?
von hanzumon am 27.04.2014 17:50Hallo Zusammen,
ich weiß nicht, ob ich an einem stillen reflux leiden und wollte euch daher um euren Rat bitten.
Im Herbst 2011 habe ich mit Mitte-Zwanzig eine kieferorthopädische Behandlung mit Plastikschienen begonnen. Alle 14 Tage wird eine solche Schiene im Unter- und Oberkiefer gewechselt um die Zahnstellung zu korrigieren.
Im April 2012 bemerkte ich zum ersten mal große dunklebraune Verfärbungen an der Rückseite meiner Schneidezähne im Oberkiefer. Fand ich zwar ungewöhnlich, da ich sonst nie unter Verfärbungen gelitten habe, aber mein Zahnarzt hatte mich beruhigt und gemeint, dass solche Verfärbungen nicht selten sind. Außerdem konnten die Verfärbungen leicht entfernt werden.
Im Herbst 2012 bemerkte ich weitere Verfärbungen an meinen Backenzähnen im Unterkiefer. Gleichs Spiel wie im Frühjahr. Ich solle weniger Kaffee trinken und besser meine Zähne putzen.
Im Sommer 2013 hatte ich wieder große Verfärbungen an meinen Schneidezähnen und auch wieder leichte Verfärbungen an meinen Backenzähnen. Inzwischen ist auch seit Januar 2013 die kieferorthopädische Behandlung beendet, aber die Verfärbungen kommen trotz bester Zahnhygiene immer wieder. Inzwische habe ich sogar meinen mäßigen Kaffee-Konsum ganz eingestellt. Keine Besserung. Hierzu muss ich erwähnen, dass ich eine solche Zahnschiene jede dritte Nacht weiter tragen soll, damit die Zähne ihre Zahnstellung nicht mehr verändern.
Ich war inzwischen auch bei vielen Zahnärzten, Kieferorthopäden und sogar in einer Uniklinik. Überall wurden Verfärbungen durch solche Zahnspanngen ausgeschlossen. Ich habe auch tagsüber den pH-Wert meines Speichels gemessen, der jedoch immer im basischen Bereich war.
In der Uniklinik wurde ich gefragt, ob ich Symptome der sog. Reflux-Krankheit habe. Habe ich verneint, da ich nie über Magen-, Brustschmerzen, Husten oder Sodbrennen klagen musste.
Vor wenigen Tagen habe ich dann folgenden Artikel im Internet gefunden: http://www.sodbrennen-welt.de/news/200209-Wenn-die-Zaehne-sauer-werden--Zahnaerzte-diagnostizieren-stumme-Refluxkrankheit.htm
Dies würde genau zu meiner Problematik passen. Die Verfärbungen sind genau an den Zähnen, wie sie im Text geschrieben haben.
Ich werde in den nächsten Wochen natürlich mich auf die Reflux-Krankheit untersuchen lassen. Hierzu meine erste Frage: Sollte zuerst eine pH-Metrie für 24 Stunden gelegt werden, bevor ich mir einer Magenspiegelung unterziehe?
Meine größtere Sorgen ist, wie ich bei einer Diagnose des Refluxs mit meiner Zahnspanngen weitermachen soll? Ich befürchte, dass durch den Refluxs nachts Magensäure in meinen Mund gelangt. Dieser fließt dann in die Zahnspannge und greift dort die Zähne an, weil er von dort nicht mehr abfließen kann. Auf die Zahnspanngen kann ich allerdings nicht verzichten, weil sich sonst meine Zähne wieder verschieben.
Daher meine zweite Frage: Gibt es hier zufällig weitere User, die regelmäßige eine Knirscher- oder Beißerspannge nachts tragen? Habt ihr ach Probleme mit euren Zähnen wegen der Reflux-Krankheit?
Ich freue mich über jeden Tipp und über jede Antwort und bedanke mich sehr herzlich an jedem Leser, der meinen längeren Post gelesen hat.
Euer Hanzumon
Ausheilen einer chronischen Kehlkopfentzündung
von Ferris_Bueller am 26.04.2014 23:06Liebes Forum,
ich bin leider auch seit einem Jahr von einem Stillen Reflux betroffen. Das ganze wurde vor 6 Wochen mit Hilfe einer ph-Metrie im Rachen ermittelt. Zudem wurde eine Biopsie gemacht, bei der eine chronische Kehlkopfentzündung festgestellt wurde.
Ich nehme nun seit einiger Zeit (6Wochen) Protonenpumpenhemmer und habe auch meine Ernährung auf die Koufmann Diät umgestellt. Ich spüre zwar eine langsame aber bisher noch keine grundlegende Besserung. Hat jemand von euch Erfahrung, wie lange es dauert, bis sich der Kehlkopf regeneriert?
Ich habe langsam Angst, dass ich das ganze nie wieder los werde. Durch meine 1,5 jährige Leidenszeit bin ich von einem offenen und viel ausgehenden Menschen mittlerweile zu einem depressiven Schatten meiner selbst geworden. Ich möchte mein Leben wieder zurück und habe große Angst, dass ich es nicht zurück bekomme! Freue mich über Antworten.
Viele Grüße,
Ferris
Re: stiller Reflux nach Sodbrennen-OP Fundoplicatio
von admin am 11.04.2014 12:16Du kannst auch als "Kassenpatient" den Arzt oder das Krankenhaus besuchen.
Bist dann aber "Selbstzahler"...kannst ja mal mit deiner Kasse sprechen ob sie die Messung im Hals bezahlen.
Liebe Grüße