Mein Wissen zum (Stillen) Reflux

Mein Wissen zum (Stillen) Reflux

Ich würde gerne mein ganzes gesammeltes Wissen, was ich zum Thema (Stillen) Reflux gesammelt habe, mit euch teilen. Angaben sind ohne Gewähr, aber ich würde keine Infos teilen, wenn ich mir nicht relativ sicher bin, dass sie stimmen.

1. Unterschied zwischen normalen Reflux (GERD) und Stillen Reflux. Beim normalen Reflux steigt die Magensäure in die Speiseröhre und richtet "nur" dort schaden an. Beim Stillen reflux steigen entweder Magensäure oder Magengase (Pepsine) in den Rachen oder höher und richten dort Schaden an. Es kann also Magensäure sein, meistens sind es aber die Pepsine beim Stillen reflux.

2. Untersuchungen normaler Reflux. Die Diagnose beim normalen ist deutlicher einfacher und günstiger. Hier sind Magenspiegelungen die erste Wahl. Jedoch Vorsicht hier, eine Magenspiegelung kann nur erste Anzeichen liefern, kann aber nie verwendet werden, um GERD völlig auszuschließen. Das Mittel der Wahl ist eine PH-Metrie, also eine 24-Stunden-Messung. Aber jetzt kommt meine Ansicht zur dieser Untersuchung, auch diese Untersuchung liefert nicht immer die Diagnose, denn der Reflux kann auch mal für 24 Stunden "ruhen", dementsprechend kann in diesen 24 Stunden auch nichts gemessen werden. Beim starken Verdacht auf Reflux, würde ich also empfehlen, eine zweite und sogar dritte Untersuchung ranzuziehen.

3. Untersuchung stiller reflux. Hier macht nur eine Untersuchung Sinn. Und zwar die PH-Metrie im Rachen. Selbe Verfahren wie beim normalen reflux, nur dass die Sonde im Rachen die Werte misst. Aber auch hier sollte beim negativen befund eine zweite oder dritte Untersuchung veranlasst werden. Das Problem hier, diese Untersuchung kostet im Schnitt zwischen 280 und 350 Euro und nur wenige bieten diese Untersuchung an. In Einzelfällen wird das wohl auch bezahlt auf Antragstellung. Alle anderen Untersuchungen sind Schwachsinn beim Stillen reflux. Man kann sie natürlich in Betracht ziehen, um andere Erkrankungen auszuschließen, aber wenn ein Arzt bei allen anderen Untersuchungen sagt, man hat keinen Stillen reflux, dann stimmt das leider einfach nicht.

4. Warum sollte ich eine Untersuchung veranlassen, die mich so viel Geld kostet, wenn Ärzte und ich der Meinung sind, dass ich stillen reflux habe? Ganz einfach, wir selbst sind keine Ärzte und Ärzte machen viel zu oft Fehldiagnosen. Wenn man die Erkenntniss einer Krankheit hat, kann man sich besser danach richten. Und viele Krankheiten ähneln sich in der Symptomatik, vllt orientiert man sich an die falsche Krankheit und das viele Jahre. Vllt haben wir nicht alle Reflux. Stichpunkt Diffentialdiagnosen. Und wenn man weiß wie und wann die Probleme auftreten, kann man sie besser behandeln, z.b. PPi morgens oder abends ?

5. Ursachen vom (Stillen) Reflux.
-Kardiainsuffienz
-Zwerchfellbruch
-Ektope Magenschleimhaut
-Funktionelle Störungen (Blockaden von der Halswirbelsäule
-erhöhte Produktion von Magensäure
-Stress
-Dünndarmfehlbesiedlungen
-Meine Vermutungen noch: Druck im Magen, schlechte Verdaaung, wodurch die Säure und Pepsine leichter nach oben gelangen.

6. Behandlungen vom (Stillen) Reflux. Jetzt kommt das schwierige. Manche können gewisse Dinge im Leben ändern, und es hilft, was aber bei anderen nicht hilft. Jeder muss dort seinen eigenen Weg finden. Und vor allem kommt es drauf an, welche Ursache man hat. Ich zähle mal Dinge auf die bei anderen geholfen haben sollen.
-Ernährung (da muss jeder selbst schauen was er verträgt)
-PPI (können natürlich Nebenwirkungen haben, in meinem Fall habe ich nach 3 Monaten trotzdem keine gehabt, meiner Meinung nach scheuen sich zu viele davor, versuch ist es wert)
-Bicomplex 16
-gaviscon dual
-gaviscon Advanced
-Backpulver trinken oder gurgeln
-Natron trinken oder gurgeln
-bullrich Salz gurgeln
-heilerde
-Operationen (bei vielen wurde es aber dadurch schlimmer oder es kamen andere Probleme, auch eher beim normalen reflux zu empfehlen
-Osteopathie
-Yoga
-Probiotika

Ich hoffe, dass ihr vor allem zum letzten Punkt paar Ergänzungen habt, weil mich diese Krankheit einfach fertig macht und mir sämtliches Glück im Leben entzieht. Die Diagnose steht bei mir noch aus, die Untersuchungen sind demnächst.

Re: Mein Wissen zum (Stillen) Reflux

Bin selbst dauerhaft auf 40mg Pantoprazol (Hernie per Magenspiegelung diagnostiziert) und habe trotz Ernährungsumstellung noch Mundbrennen in wechselnder Intensität (vor allem ca. 1h nach dem Essen oder wenn ich doch mal einem sehr milden Kaffee verfalle)
Zur Zeit experimentiere ich relativ erfolgreich mit Natriumalginat. Ich nehme dazu nach dem Essen etwas Pulver auf einem Teelöffel ganz vorne in den Mund und trinke anschließend ein Glas Wasser. Das entstandene Gel verteile ich dann im Mund und schlucke es langsam über eine halbe Stunde.
Achtung! Das Pulver auf keinen Fall einatmen!!!
Das klebrige Zeug im Mund wird nicht jedermanns Fall sein, bei mir schützt es aber schon mal die Mundschleimhaut vor dem Pepsin Angriff und legt sich dann auf die Säuretasche im Magen.
Ich nehme dabei vermutlich deutlich mehr Alginat als z.B. in Gaviscon enthalten ist. Da Gaviscon bei mir nicht die selbe Wirkung hat.
Da ich eh eine relativ lange Verweildauer im Magen habe, mag ich die Säure auch nicht noch weiter reduzieren  sondern werde versuchen mit dem Alginat das Pantoprazol zu reduzieren.
P.S. von Natron würde ich abraten. Damit habe ich auch schon experimentiert, aber der Magen reagiert darauf wohl mit noch stärkerer Säureproduktion.

Re: Mein Wissen zum (Stillen) Reflux

Hey, vielen Dank für deine Antwort. Schon mal überlegt, die Hernie zu operieren? Nicht dass deine Symptome irgendwann schlimmer werden, bei mir war das ein langsamer Weg bis es schlimm wurde. Und wurde bei dir das auch über eine PH-Metrie im Rachen diagnostiziert, oder wurde es nur vermutet?